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Kann Bargeld das Coronavirus übertragen?

April 2020

Die Corona-Pandemie prägt unseren Alltag. Wir halten Abstand und machen uns Gedanken, wie wir uns vor den Viren schützen können. So stellt sich auch die Frage, ob Geldscheine und Münzen Corona übertragen können. Um diese Frage zu beantworten, haben wir für Sie nachfolgend Informationen von führenden Virologen, der Europäischen Zentralbank, dem Robert-Koch-Institut, der Deutschen Bundesbank und dem Bundesinstitut für Risikobewertung zusammengetragen.

Gibt es Corona-Infektionen durch Bargeld?

„Bislang gibt es keinerlei Belege dafür, dass das Coronavirus über Banknoten übertragen wurde“, teilte eine Sprecherin der Europäischen Zentralbank auf Anfrage des Tagesspiegels mit. Die Bundesbank bestätigt diese Aussage und verweist darauf, dass regelmäßig umlaufende und produzierte Euro-Banknoten dahingehend untersucht werden, ob sie Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben könnten.

Kann Corona über Bargeld übertragen werden?

Der Leiter des Gesundheitsamtes Frankfurt am Main, Berater der WHO und Virologe, René Gottschalk, teilte auf der Pressekonferenz der Deutschen Bundesbank mit, dass Geldscheine nicht geeignet sind, um Coronaviren zu übertragen. Das Viren den Weg vom Geldschein zur Schleimhaut finden, sieht Gottschalk als extrem unwahrscheinlich. Die größte Ansteckungsgefahr besteht durch die Tröpfcheninfektion, so der Berater der WHO.

Auch Christian Drosten (Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité) teilt diese Einschätzung. Er erläuterte, dass es sich bei Coronaviren um behüllte Viren handelt. Diese sind „extrem empfindlich für Eintrocknung“, sagte Drosten. Dadurch dürfte auf Bargeld kaum die Menge an gefährlichen Erregern zusammenkommen, die benötigt wird, damit sich ein Mensch durch das Berühren dieser Oberfläche infiziert.

Das Robert-Koch-Institut (RKI), als Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, teilte mit: „Eine Infektion mit SARS-CoV-2 über Oberflächen, die nicht zur direkten Umgebung eines symptomatischen Patienten gehören, wie zum Beispiel importierte Waren, Postsendungen oder Gepäck, erscheint unwahrscheinlich.“ Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ergänzt, dass auch für andere Coronaviren keine Berichte über Infektionen durch den Kontakt mit trockenen Oberflächen bekannt sind.

Fazit

Es gibt keine Belege, dass Coronaviren mithilfe von Geldscheinen oder Münzen übertragen werden. „Für den Bürger werden im Umgang mit Banknoten und Münzen die gleichen Maßnahmen bezüglich der Handhygiene empfohlen, wie bei allen anderen Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs auch, wie […] Türklinken, Einkaufswagen oder Zahlungsterminals“, so die Bundesbank. Gründliches Händewaschen hilft, eine Infektion zu vermeiden.

Bitte bleiben Sie gesund.

Ihr Euronet-Team

Quellen

Münchner Merkur, Artikel „Wie hoch ist das Risiko einer Coronavirus-Infektion durch Türklinken oder Geld?“, vom 08.04.20, Stand: 08.04.20

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Stand: 08.04.20

Der Tagesspiegel, Artikel „China zieht wegen COVID-19 Geldscheine ein“, vom 27.02.20, Stand: 08.04.20

Lungenärzte im Netz, Artikel „Werden Coronaviren durch Bargeld übertragen?“, vom 25.03.20, Stand: 08.04.20

finanzen.de, Artikel „Corona rüttelt am Vertrauen in Bargeld – ist die Zukunft bargeldlos?“, vom 20.03.20, Stand: 08.04.20

SPIEGEL Wirtschaft, Artikel „Kann man sich an Bargeld anstecken?“, vom 17.03.20, Stand: 08.04.20

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